[Einleitung]
universumfilm bringt uns seit Jahren ein breites und oftmals sehr facettenreiches DVD-Angebot in die heimischen Kinos. Auch universumfilm wird sich mit künftigen Erscheinungen an die HD-Welt richten, bis dahin jedoch (und hoffentlich darüber hinaus) noch zahlreiche Standard Definition-DVDs veröffentlichen. So auch „Catacombs – Unter der Erde lauert der Tod“ (Originaltitel: Catacombs) von den Regisseuren Tomm Coker und David Elliot nach einem Drehbuch, welches die beiden ebenfalls in Zusammenarbeit erstellten. In den Hauptrollen des Titels sind Alecia Moore (besser bekannt als Pink) und Shannyn Sossamon zu sehen. Lehrt uns „Catacombs“ das Fürchten?
[Inhalt]
Sängerin Pink (Alecia Moore) erlebt klaustrophischen Psycho-Horror in den Pariser Katakomben. Eine wilde ausgelassene Party im 300 km langen, verzweigten Tunnelsystem endet in einer alptraumhaften Verfolgung. Höchstmaß an Spannung! Vor 200 Jahren war auf den Pariser Friedhöfen der Platz ausgegangen. Die Toten lagen in den Strassen und verwesten bis ein labyrinthisches Tunnelsystem Abhilfe schaffte. Die Stadt der Liebe beherbergt tief unter der Erde einen grauenvollen Friedhof und noch immer ranken sich Geschichten, um halbmenschliche Kreaturen, die zwischen Skeletten im Untergrund leben.
Mittlerweile sind die Katacomben Anlaufstelle für unzählige Partygänger. So auch für Carolyn (Alecia Moore alias Pink“) und ihre Freunde, die in Paris studieren und in den Katacomben schon unzählige wilde Partys gefeiert haben. Als Carolyns jüngere Schwester Victoria (Shannyn Sossamon), eine schüchterne, junge Amerikanerin, die zu Angstzuständen neigt ihre Schwester besucht hoffen beide auf eine gemeinsame schöne Zeit bei der alte Mißverständnisse bereinigt werden können. Doch dann wird Victoria auf einer Party in dem verzweigten Tunnelsystem von der tanzenden Meute und der Clique getrennt. Suchend irrt sie durch das Labyrinth. Eine Party kann Leben verändern…
(Quelle: universumfilm)
[aartikel]B0012OVE7Q:right[/aartikel][Kommentar]
„Catacombs“ schöpft maßgeblich aus zwei Dingen seine Kraft. Zuerst sei da die durch Klaustrophobie beeinflusste Atmosphäre genannt. Wer sich unter der Erde, fern ab von Tageslicht, nicht wohlfühlt, der wird auch „Catacombs“ ausgeliefert sein und ein wenig dieser Stimmung wahrnehmen. Als zweiter Faktor kommt eine Mixtur aus Fantasy- und Horror-Märchen, welche von dunklen Kreaturen vergangener Tage erzählt. Die Kombination aus unterirdischen, schlecht ausgeleuchteten Sets und dem Horror-Plot ergeben ein stimmungsvolles, gruseliges Aufgebot. Zusätzlich stellt der Betrachter rasch fest, dass nur wenige Mimen in den tragenden Szenen auf der Leinwand zu erhaschen sind.
Dies wiederum schürt den Isolations-Effekt. Allein in der Dunkelheit mit irgendwem, der sich okkulter Machenschaften hergibt und Menschen tötet – keine gemütliche Vorstellung und genau die Nahrung, der sich die Geschichte von „Catacombs“ bedient. Damit sollen keine düsteren Musikveranstaltungen madig geredet werden, sondern eine unbehagliche Stimmung entstehen. Handwerklich gesehen schafft das Werk von Regisseuren Tomm Coker und David Elliot das auch, psychologisch hingegen bleibt ihr Stück hinter unseren Erwartungen zurück und versteckt sich ein wenig zu sehr im Durchschnittsbrei des Genres. Wer aber Pink sehen möchte und durchaus spannende Filme mag, der darf zugreifen.
[Technik]
„Catacombs“ erscheint in Form eines anamorphen 16:9-Geschehens im Seitenverhältnis 1.85:1 auf dieser Disc. Dieser universumfilm Titel besticht leider nicht durch klare Konturen und ein sauberes Geschehen, sondern leidet unter seiner sehr beschränkten Ausleuchtung und den Rauscheffekten, welche sich im Bilduntergrund tummeln. Diesen Effekten vermag das insgesamt als authentisch und schlüssig wirkende Bild kein Paroli zu bieten. Zu durchschnittliche sind die weiteren Daten. Im großen und ganzen sind wir mit der Leistung zufrieden. Wir wären noch zufriedener gewesen, wenn man ein wenig mehr auf die Kantenschärfe und die Details geachtet hätte. Die Kompression arbeitet unauffällig, kein Wunder, herrscht doch Dunkelheit vor.
Wenn nicht grad mehr oder weniger beklemmende Musik einsetzt, dann herrscht sogar stellenweise Ruhe in „Catacombs“ – allerdings meist nicht lange. Denn zumeist wird diese trügerische Stille dann auf dem Zenit des Spannungsbogens gekonnt durch ein banales Kreischen aufgelöst und jäh abgebrochen. Die technische Wirkung dabei gelang sehr gut, jedes Rascheln oder Tapsen kann aus den angeschlossenen Lautsprechern entnommen werden, jeder Mono- oder Dialog wird klar verständlich aus dem Center zum Besten gegeben. Musikalisch kann sich der Dolby Digital 5.1-Soundtrack (Deutsch, Englisch) nicht rühmen, erfüllt er doch die Anforderungen ohne Fehlereinspielungen.
[Fazit]
Nicht immer kann jede Veröffentlichung ein voller Erfolg werden – welch ein einleitender Satz zu Beginn eines Fazits. „Catacombs“ besitzt eine Laufzeit von rund 88 Minuten und kann adäquate Grusel-Stimmung bieten, und dies bis zum Ende der Spieldauer. Abgelegt auf einer einseitigen Dual-Layer-Disc (DVD Typ 9) fühlt sich der kurze Film ganz wohl, ohne dabei in die Technik-Oberklasse aufsteigen zu können. Neben dem Hauptfilm finden wir folgendes Bonusmaterial über das simple Menü vor:
* Interviews mit den Beteiligten (ca. 20 Min.)
* B-Roll (ca. 15 Min.)
* dt. und internationaler Trailer
* Trailershow
Diese zusätzlichen Features stehen der Disc gut und bieten noch einmal rund 40 Minuten Laufzeit, wenn man sich denn für das, was die Beteiligten über den Film zu sagen haben interessiert. „Catacombs“ erschien Anfang Mai zu einem Preis von rund 15,- Euro, was die Strategie von universumfilm beim Pricing bestätigt. Der ab 16 Jahren freigegebene Titel sollte sich von Horror-Fans oder Freunden des Gruselabends genauer angesehen werden.
Andre Schnack, 19.06.2008
Film/Inhalt |
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Extras/Ausstattung |
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Preis-Leistung |
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