[Einleitung]
Eine der umstritteneren Figuren der Weltgeschichte, insbesondere jedoch der deutschen Geschichte ist mit Sicherheit Paul von Hindenburg, Reichspräsident der Weimarer Republik. Denn er kürte mehr oder weniger Adolf Hitler als neue wichtige und starke Hand an der Spitze dessen, was im Anschluss zum Dritten Reich umfunktioniert wurde. Diese Dokumentation beschäftigt sich alleinig mit Hindenburg und erscheint aus dem Angebot von polyband – bekannt für gute Sendungen auf technisch adäquaten Standard Definition DVDs. Für Buch und Regie ist Christoph Weinert verantwortlich. Wir nahmen die Disc genauer unter die Lupe.
[Inhalt]
Die erste umfassende filmische Biografie über einen der wichtigsten politischen Akteure des 20. Jahrhunderts – Paul von Hindenburg wirkte zu einer Zeit, in der sich die Ereignisse in Deutschland und Europa innerhalb von wenigen Jahren überschlugen: Kriegsniederlage und Revolution führten das Kaiserreich in eine tiefe Krise, Inflation und Weltwirtschaftskrise stürzten die Weimarer Republik in heftige Turbulenzen. Die Welt war aus den Fugen, und Hindenburg bestimmte
an entscheidender Stelle die Geschicke Deutschlands mit; in der Obersten Heeresleitung während des 1. Weltkrieges, beim Sturz Kaiser Wilhelm II. im November 1918 und im Januar 1933, als er Adolf Hitler zum Reichskanzler ernannte.
(Quelle: polyband)
[aartikel]B00D3T715M:left[/aartikel][Kommentar]
Es beginnt irgendwie vor 1914 und endet in einem der monströsesten Kriege überhaupt, dem Zweiten Weltkrieg, ausgelöst, begonnen und von den Nazis. Zuvor jedoch hatte das Deutsche Reich auch den Ersten Weltkrieg begonnen und als Alleinschuldiger verloren. Mit vielen Aufnahmen aus Archiven und persönlichen Beigaben überzeugt der Titel in seiner Stimmung auf ganzer Linie. Auch wenn viele Sequenzen nachträglich vertont sind, so bieten sie eine gute Atmosphäre. Neben Zeitzeugen oder direkten Nachfahren gibt es noch den Sprecher, der das vermittelte Wissen entsprechend beflügelt. Mal kommentiert er Bilder, erzählt über die Geschichte oder liest Briefe und Zitate. Alles gut gemacht und ausreichend spannend erzählt.
[Technik]
Kommen wir zu der Technik und schauen uns die visuellen Leistungen des 1.78:1-Transfers genauer an. „Hindenburg – Der Mann, der Hitler an die Macht verhalf“ kann immer nur dann ordentlich punkten, wenn die Aufnahmen der Moderne gezeigt werden. Also die Interview-Ausschnitte der aktuellen Zeit. Ansonsten sind es oftmals sehr schlechte und flackernde, rauschende und überwiegend schwarz-weiße Momente, die hier zusammen gestellt worden sind. Inhaltlich toll und sehr wertvoll, visuell hingegen offen gestanden eine mittlere Katastrophe, aber eben erwartungsgemäß, da unheimlich alt…
Tontechnisch kann man den Titel – wie praktisch jeden – in drei grobe Blöcke unterteilen. Einmal ist da der sachliche Teil, der das Wissen über die klare Sprachausgabe vermittelt. Dann kommen wir in Berührung mit einem musikalischen Aspekt der DVD. Keinesfalls ein Feuerwerk, eher Zurückhaltung auch bei den Umgebungsgeräuschen, der dritten Zutat. „Hindenburg“ erreicht somit weder Kino-Niveau, noch Oberklassen-Güte, wenn es um die Akustik geht. Untertitel gibt es nicht zu dem deutschsprachigen Dolby Digital 2.0-Ton.
[Fazit]
„Hindenburg – Der Mann, der Hitler an die Macht verhalf“ läuft gerade einmal rund 90 Minuten. Alles in allem eben, wenn es um Inhalt und Umfang auf der zeitlichen Schiene ging. Historisch betrachtet eine tolle Sache, inhaltlich nicht immer derart begeisternd, als das Geschichts-Muffel aus sich heraus kommen. Wer jedoch ein wenig Interesse daran hat, wie es dazu kommen konnte, das Nationalsozialisten hierzulande die Macht ergreifen konnten, der muss sich das Programm hier anschauen. Neben den anderthalb Stunden mit einer Altersfreigabe ab 12 Jahren, gibt es wenig nennenswertes zu berichten.
Andre Schnack, 30.09.2013
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