[Einleitung]
Kinowelt Home Entertainment bringt John Herzfelds Regiewerk „15 Minutes“ (aka „15 Minuten Ruhm“) nach einem eher mäßigen Kinodurchlauf nun in die Regale der DVD führenden Geschäfte und Händler. Die 42 Mio.-Dollar-Produktion wurde mit Robert De Niro, Edward Burns, Kelsey Grammer, Karel Roden, Oleg Taktarov und Melina Kanakaredes in den Hauptrollen besetzt. In einigen kleinen Nebenrollen sind unter anderen auch Charlize Theron, Peter Arnett oder Roseanne zu sehen. Der Film über die Macht der Medien wurde 2001 abgedreht, wir sahen uns die DVD-Fassung genauer an.
[Inhalt]
Eddie Flemming (Robert De Niro) ist New Yorks populärster Cop. Seine spektakulären Verhaftungen sind Thema Nr. 1 in den Medien und er selbst ist regelmäßiger Gast in Fernseh-Talkshows. Sein aktueller Fall stellt Eddie jedoch auf eine harte Probe: Zusammen mit dem Brandschutzexperten Jordy Warsaw (Edward F. Burns) ist er zwei durchgeknallten Killern auf den Fersen, die über ihre bestialischen Morde einen Dokumentarfilm drehen. Die beiden Exil-Tschechen Karel (Karel Roden) und Oleg (Oleg Taktarov) haben vor, das Video exklusiv ans Fernsehen zu verkaufen. Denn dieser Deal bringt nicht nur ein paar Millionen Dollar, sondern zieht vor allem auch einen riesigen Medienrummel nach sich. Beide würden so auf einen Schlag reich und berühmt werden. Jordy lässt sich auf ein gefährliches Katz- und Maus-Spiel ein, und so beginnt eine Hetzjagd vor laufenden Kameras…
[aartikel]B00005S3QJ:right[/aartikel][Kommentar]
„15 Minutes“ bietet eine insgesamt gelungene Unterhaltung, wenn man nicht viel über den Film und seine nicht immer sauber konzipierte Geschichte nachdenkt. Es geht primär um die Macht der Medien, insbesondere den TV-Newsshows. Ferner geht es auch darum, was einen ein sehr hoher Bekanntheitsgrad bringt, egal, womit man diesen erreicht hat. „15 Minutes“ zeigt uns auf eine stellenweise etwas platte Art und Weise im Umgang mit den Medien, wie wichtig es ist, was die Leute über einen denken; wichtiger, als dass, was man tut. Augenscheinlich wirkt die Geschichte durchdacht, doch leider verliert sie sich im weiteren Fortschreiten etwas und somit auch an Glaubwürdigkeit. Das ist etwas bedauerlich, da die schauspielerischen Leistungen durchaus in Ordnung sind und Robert De Niro sogar einen gewissen Grad an Komik mitbringt. Doch: ohne viel Kritik wird tatsächlich das abgebildet, was in Amerika eine Zeit lang wirklich an der Tagesordnung der allgemeinen Boulevardpresse im Fernsehen war – und das ist nicht gerade sehenswert und einen Kinobesuch wert. Die Umsetzung von Regisseur Herzfeld hingegen kann sich sehen lassen, wäre doch nur die Story noch schlüssiger.
[Technik]
Technisch leistete Kinowelt ganz saubere und hochwertige Arbeit. Das anamorphe Breitbildgewand im Format 2.35:1 überzeugt insbesondere durch seine hohe Schärfe und den knackigen Kontrast. Sämtliche Farben wirken sehr prall und natürlich, ferner sauber und frei von Verunreinigungen oder anderen Störungen. Eine hohe Kantenschärfe beglückt den Betrachter ebenso, wie auch die Eigenschaft, bei raschen Bewegungen ein noch sauberes Bild zu liefern. Auch an der Kompression kann kaum gemäkelt werden.
Beim Mehrkanalton wird ein qualitativ recht ähnliches Bild geboten. Das Klangbild erweist sich sehr Dolby Digital-gerecht und wartet entsprechend dem Potential eines solchen Formats mit zahlreichen Einlagen auf den Surround-Kanälen, einem gesund ertönenden Bassfundament und einer klaren und deutlich aus dem Center dringenden Sprachausgabe auf. Dolby Digital 5.1, so lautet das genutzte Tonsystem, englisch und deutsch die beiden Sprachfassungen, die der DVD gegönnt wurden. Optional gibt es auch deutsche Untertitel einzuschalten.
[Fazit]
„15 Minutes“ – ein Film mit Makeln, der aber durchaus seine Laufzeit von rund 116 Minuten unterhält. Und letztlich erfüllt er damit das Ziel des Zeitvertreibs „Filmeschauen“. Abgelegt auf einer einseitigen Dual-Layer-Disc (DVD Typ 9) entfaltet sich der Film in einer sehr schönen Qualität, ferner bringt er noch folgende Extras mit: eine Dokumentation über die Medienwelt Amerikas der letzten Jahre (15 Minuten) und eine Diskussion zum Thema „Kann sich Verbrechen lohnen“ (21 Minuten), 6 geschnittene Szenen, ein Musicvideo, der deutsche und der englische Trailer zum Film, Starinfos und Drehproben (rund 10 Minuten). Inhaltlich gestalten sich die Bonusmaterialien als interessant und ansehnlich. „15 Minutes“ stellt ein markant übertriebenes Abbild der aktuellen, gesellschaftlichen Realität der Vereinigten Staaten Amerikas dar und zeigt einen routinierten Robert De Niro und zwei überzeugende Bösewichte. Freigegeben ab 18 Jahren erscheint die Rental-Fassung am 23. Oktober, die Kauf-DVD hingegen am 29. Januar 2002 zu einem Preis von rund 50,- DM.
Andre Schnack, 12.10.2001
Film/Inhalt |
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Extras/Ausstattung |
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Preis-Leistung |
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